Klingenmünster. Die Steinmetze im Mittelalter haben solide Arbeit geleistet: Mehr als 800 Jahre haben die schweren Sandsteinplatten im Chor der Nikolauskapelle ohne größere Schäden überstanden. Allerdings hat die Feuchtigkeit, die von unten hereingedrungen ist, den Bodenplatten in den letzten Jahren stark zugesetzt. Für die Burg-Landeck-Stiftung, die eine Patenschaft für die spätromanische Kapelle übernommen hat, war klar: Eine Sanierung muss sein. Beauftragt wurde die Spezialfirma Keller, ein Natursteinunternehmen und Ingenieurbüro aus Dahn, das bereits vor gut zwei Jahren die Bodenplatten im Haupthaus neu verlegt hatte.
Warum das Wasser so leicht seinen Weg gefunden hat, wurde klar, als die mehr als 150 Kilo schweren Platten herausgehoben wurden: Der Untergrund besteht fast ausschließlich aus Sand, der sich schnell vollsaugt und die Feuchtigkeit an die Steine weitergeleitet hat. Damit das in Zukunft nicht mehr geschieht, ist der Boden im Altarraum durch einen „kapillarbrechenden Unterbau“, wie es in der Fachsprache heißt, wasserdicht gemacht worden. Alle Bodenplatten wurden nummeriert und genau nach Plan wieder eingebaut.
Die schwere Sockelplatte unter dem Altar, der aus dem 20. Jahrhundert stammt, wurde entfernt, damit der Altartisch weniger wuchtig wirkt. Finanziert wurde die Maßnahme, die rund 7000 Euro gekostet hat, zu gleichen Teilen vom Eigentümer der Kapelle, dem Bezirksverband, und von der Burg-Landeck-Stiftung. Viele Besucher haben durch Spenden an die Stiftung dazu beigetragen, dass die Renovierung möglich wurde. Die Nikolauskapelle ist nun gut gerüstet für die nächste Saison (siehe Flyer).