Kaiserfeste Burg Trifels« Zurück
Trifels war nicht nur eine einfache Ritterburg, nein, eine Kaiserburg war sie - und zwar die Lieblingsburg Kaiser Barbarossas!
Die vornehmste Königsfeste der Stauferzeit steht auf dem höchsten der drei kegelförmigen Burgberge oberhalb Annweilers, dem Sonnenberg.
Die Burg liegt 494 m hoch, 310 m über Annweiler, auf einem dreifach gespaltenen Felsen, welcher 145 m lang, 40 m breit und 50 m hoch ist. Daher leitet sich auch der Name "Tri - fels", also dreifacher Fels ab.
Der Sonnenberg soll ursprünglich einen Ringwall getragen haben. Durch die Salier erhielt er eine Holz- und Steinburg. Erst die Staufer bauten ihn zur staatlichen Reichsburg aus.
Gesichert ist jedenfalls eine Burganlage im 11. Jahrhundert. 1112 gelangte die Burg in den Besitz von Kaiser Heinrich V, der sie zunächst als Staatsgefängnis nutzte. Von 1125 bis 1298 wurden die Reichsinsignien, die unter anderem aus Krone, Reichsapfel - als Symbol für die Weltkugel -, Reichszepter und Reichsschwert bestanden und bis 1806 Herrschaftszeichen der Könige bzw. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches waren, auf der Burg aufbewahrt. Zu dieser Zeit war die Burg Trifels Schauplatz kaiserlicher Machtentfaltung; sie war als Reichsburg eine der wichtigsten Burgen des "Heiligen Römischen Reiches". Ihr prominentester Gast war König Richard von England (Löwenherz). Dieser wurde nach Auseinandersetzungen mit Sultan Saladin im Heiligen Land auf der Rückreise nach England 1192 von Herzog Leopold V. von Österreich gefangen genommen und später an Kaiser Heinrich VI. ausgeliefert, der ihn u.a. auf Burg Trifels inhaftierte. 1194 kam Richard gegen ein hohes Lösegeld (ein zu damaliger Zeit übliches und seriöses Tauschgeschäft) und nach der Leistung des Lehnseides wieder frei.
Mit dem Niedergang der Staufer (Tod von Enzio, König von Sardinien und unehelicher Sohn Friedrichs II. im Jahr 1272) verlor der Trifels an Bedeutung. Er wurde u.a. verpfändet und gehörte ab 1410 zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. 1602 wurde die Burg durch einen Blitzschlag und anschließenden Brand weitgehend zerstört. Im Dreißigjährigen Krieg diente die Burg noch als Zufluchtsstätte; ab 1635 wurde sie nicht mehr bewohnt und seitdem als "Steinbruch" genutzt. Mit Gründung des Trifelsvereins (1866) wurde der Raubbau unterbunden; ab 1938 wurde die Burg, im Zug der seinerzeit herrschenden nationalen Gesinnung, wieder aufgebaut.
Wegen damaliger baulicher Freiheiten hat die heutige Burg wenig mit den ursprünglichen Baulichkeiten gemein. Noch aus dem Mittelalter stammen aber zumindest Brunnenturm, Wachthaus und Burgturm. Heute sind in der Burg auch wieder die Reichsinsignien, allerdings als Nachbildung, zu besichtigen.