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Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene vom 03.03.2020


Stiftsgut bleibt Burgschänke treu


Der Start verlief ein wenig holprig. Doch inzwischen haben der Landeckverein und das Stiftsgut Keysermühle zusammengefunden. Deshalb setzen sie ihre Zusammenarbeit fort. Der Pachtvertrag für die Burgschänke auf der Landeck wurde verlängert. Beide Seiten profitieren davon.


Von Jörg Petri Klingenmünster.

Der Pachtvertrag für die Burgschänke auf der Landeck läuft noch genau ein Jahr. Die ganz große Eile für die Vertragsverlängerung besteht also nicht. „Als wir vor vier Jahren den Vertrag unterschrieben haben, haben wir festgelegt, dass man ein Jahr vor Ablauf die Option für eine Verlängerung ziehen kann. Das machen wir“, erläutert Christiane Steinmetz, Geschäftsführerin der Stiftsgut Keysermühle gem. GmbH, die Vorgehensweise. Am Freitag haben Steinmetz und Jürgen Bilstein, Vorsitzender des Landeck-vereins, den Pachtvertrag bis zum 28. Februar 2026 verlängert. Steinmetz zeigt sich begeistert vom großen ehrenamtlichen Einsatz, der beim Landeckverein geleistet werde: „Das ist nicht normal.“ Da sei es ihr auch leicht gefallen, die anfänglichen Probleme zu überwinden. Man sei offen miteinander umgegangen und beide Seiten hätten sich stets an die Absprachen gehalten, so Steinmetz. „Es gab am Anfang ein paar aufreibende Gespräche“, bestätigt Bilstein. Es sei für beide Seiten Neuland gewesen, und jeder habe so seine Vorstellung gehabt, wie die Zusammenarbeit funktionieren müsse. „Aber es hat funktioniert. Und inzwischen sind wir mehr als froh, dass wir das Stiftsgut als Pächter haben“, so der Vorsitzende des Landeckvereins. Im Sommer 2015 hatten die Pächter Dieter Wieser und Peggy Hirsch entschieden, nach 16 Jahren die Burgschänke zu verlassen. Aus Zeitgründen, wie sie damals im Gespräch mit der RHEINPFALZ betonten. Der Landeckverein überlegte, ob er die Pacht neu ausschreiben oder eine eigene GmbH gründen sollte, die die Verantwortung für die Gaststätte übernehmen könnte. Die Idee, dass das Stiftsgut die Burgschänke pachten könnte, kam Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer. „Er hat mich bei einer Veranstaltung angesprochen und gefragt, ob wir uns das vorstellen könnten“, erzählt Steinmetz. Das Stiftsgut Keysermühle ist eine gemeinnützige GmbH. Als solche darf sie keinen Gewinn machen. Sie muss dafür sorgen, dass das erwirtschaftete Geld im System bleibt. Dafür zahlt eine solche Gesellschaft weniger Steuern. Diese Vorteile können an den Verpächter, also die Landeckstiftung, weitergegeben werden. Die Pacht ist höher. „Außerdem ist der Verein mit fünf Prozent am Umsatz beteiligt“, sagt Steinmetz. Als am 1. März 2016 die Kooperation zwischen Stiftsgut und Landeckverein begann, waren auf der Burgschänke drei Festangestellte beschäftigt. „Inzwischen sind es 13, dazu kommen einige Aushilfskräfte im Sommer“, so Steinmetz. Wie auch im Stiftsgut Keysermühle werde in der Burgschänke die Philosophie der Stiftung von Chancengleichheit für Menschen mit und ohne Behinderung am Arbeitsplatz umgesetzt. „Und noch ein weiterer Faktor spielt bei uns eine wichtige Rolle: die Nachhaltigkeit“, betont Steinmetz. In der Burgschänke werden fast ausschließlich regionale Produkte verwendet. „Wir kaufen pro Jahr für rund 220.000 Euro Waren in der Region ein“, versichert die StiftsgutGeschäftsführerin. „Wein kaufen wir bei den örtlichen Winzern, und auch das Bier kommt aus der Gegend.“ Ebenso stammt das Fleisch ausschließlich aus der Region. „Das ist zwar nicht billig, aber die Qualität zahlt sich aus. Das sagen uns auch die Gäste“, sagt Steinmetz. Für die Burgschänke werden auch in Zukunft Heidi Transier (Steinmetz: „Das Herz des Teams“) und Koch Denis Engel verantwortlich sein.

Öffnungszeiten:

Winter: vom 1. November bis 14. März, Montag bis Sonntag 11 bis 19 Uhr (Küchenzeiten 12 bis 18.30 Uhr)

Sommer: vom 15. März bis 31. Oktober, Montag bis Sonntag 11 bis 22 Uhr (Küchenzeiten von 11.30 bis 21 Uhr)


Reservierungen: Telefon 06349 8744 oder 06349 9939-0; E-Mail: info@stiftsgutkeysermuehle.
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